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Spitzbergen Report Nr. 2

17. September 2001

Der Alltag rückt näher



Leben in und um Longyearbyen

Nybyen - die Studentensiedlung
Nybyen - die Studentensiedlung bei Sommernacht. Drei Kilometer das Tal hinauf am wirklich letzten Ende von Longyearbyen dürfen die Studierenden wohnen. Longyearbyen liegt eigentlich links vom Photo. Ich wohne im linken hinteren Haus hinter dem zweiten Fenster von links im Erdgeschoss in "Brakke 4".

"Brakke" darf unbedingt nicht mit "Baracke" übersetzt werden. Vielmehr sollte es als Wort für "angenehmer, freundlicher und warmer Raum zum Leben und Gedeihen" verstanden werden.
Besonders die Kraft der installierten Heizungen kann einen Mitteleuropäer zur Sommerszeit schon ziemlich beeindrucken.

Der Untergrund sieht immer so baustellenartig wie auf diesem Bild aus. Permafrostboden lässt nicht nur keine Vegetation zu, sondern er spuckt auch alle vergrabenen Festkörper mit der Zeit wieder aus. Aufgetaut wird er zu weichem, alles verschlingenden Morast. Alle warmen Bauwerke, wie z. B. die Rohre im Vordergrund müssen daher auf Stelzen stehen. Bei den Häusern sind die Stelzen verkleidet.


Hinter dem Haus
Verlassener alter Grubeneingang ca. 1 km von Nybyen entfernt.

Neben den zwei Kommilitoninnen beachte man den gewaltigen Haufen Schnee im Innern des Häuschens (und natürlich die feine Heimatsandeutung rechts unten).
Die Grube ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts ausser Betrieb. Die Funktion des runden Loches bleibt rätselhaft.


Blick vom Hausberg Sarkophagen
Auch in Spitzbergen gibt es Sonnenschein.
Dort, wo der Nebel beginnt, liegt auch Longyearbyen und die letzte Bastion der Zivilisation. Doch dort, wo er aufhört, zeigt sich das Land in unbeschreiblicher Klarheit. Die Entfernungen sind so gross und der unverstellte Blick so weit, dass mein verstädtertes Auge sich noch immer sträubt, so etwas nicht als Täuschung abzutun.


Die nördlichste Eisenbahn
Der nördlichste Zug der Welt. (So sieht sie im übrigen im Winter aus.)

Hier hat es gerade eben ein bischen geschneit, aber in dieser semiariden Wüste kommen im ganzen Jahr nur 200mm vom Himmel (München 850 mm).
Kalt ist es dafür endlich mal.



Die Unmittelbarkeit der wüsten Natur dämpft hier die Intensität des politischen Weltgeschehens.




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überarbeitet am 7. September 2002